Die Rekonstruktion
Die Kreisgrabenanlage von Goseck ist der früheste archäologische Beleg für systematische Himmelsbeobachtungen. Das imposante Monument besteht aus einem fast kreisrunden Graben von rund 70 m Durchmesser, der von einem Wall umgeben ist. Im Inneren des Kreises sind über drei Meter hohe Stämme in die Erde eingelassen und bilden zwei Palisadenringe. Damit wird der Blick ins Innere verhindert und schafft von innen neue Horizonte. Durch Wall, Graben und Palisadenringe ziehen sich drei Unterbrechungen in die Himmelsrichtungen Norden, Südosten und Südwesten.
Am Tag der Wintersonnenwende, der längsten Nacht des Jahres, kann man beobachten, wie im Südwesttor der Kreisgrabenanlage die Sonne untergeht. Am Morgen danach geht die Sonne im Südosttor wieder auf. Es wird vermutet, dass die Kreisgrabenanlage als Versammlungs-, Kult- und Gerichtsplatz diente.
Das Sonnenobservatorium wurde komplett ausgegraben und an der originalen Stelle exakt rekonstruiert. Wie vor 7.000 Jahren, als die Anlage von steinzeitlichen Bauern errichtet wurde, ist auch heute wieder der Lauf der Sonne in der Anlage zu beobachten. Neben der optischen Wirkung des steinzeitlichen Heiligtums hinterlässt die besondere Akustik im Inneren der Anlage einen bleibenden Eindruck bei den Besuchern.
Goseck geht online!
Vortrag: Eine runde Sache. Die mittelneolithische Kreisgrabenanlage von Goseck
Das Sonnenobservatorium von Goseck ist eine der wenigen vollständig ausgegrabenen Kreisgrabenanlagen des 5. Jahrtausends v. Chr. Die Archäologin Dr. Norma Henkel stellt in diesem Filmvortrag die Untersuchungen und Ergebnisse zusammenfassend vor und setzt sie in Bezug zur faszinierenden Architektur dieser Anlage.
Ihr Vortrag ist unter dem Link https://youtu.be/Lgoa_0zbI6Q zu finden.
Es empfiehlt sich, den Besuch am Standort Goseck mit dem Besuch des zugehörigen Informationszentrums im Schloss Goseck zu beginnen.
Öffentliche Führungen
April–Oktober, sonntags, jeweils um 14 Uhr
Treffpunkt: Kreisgrabenanlage
Kosten: 4,00 € pro Person
Anmeldung von Gruppenführungen im Sonnenobservatorium Goseck
(buchbar über die Arche Nebra)
T: 034461-25520
F: 034461-255217
info@himmelsscheibe-erleben.de
Kosten für gebuchte Führungen: 4,00 € pro Person, mindestens aber 40,00 € pro Führung
Schulklassen: 3,00 € pro Person, mindestens aber 40,00 € pro Führung
Dauer: 45 Minuten
Aktuelles
Wiedereröffnung Arche Nebra
Erhöhung der Servicequalität und Abbau von Barrieren waren zwei zentrale Anliegen bei den Modernisierungsarbeiten im Besucherzentrum am Fundort der Himmelsscheibe. So wurde beispielsweise die Beleuchtung in der Dauerpräsentation optimiert, ein taktiles Leitsystem in den Fußboden eingelassen, und Schwellen eingeebnet. Ein mit dem Rollstuhl unterfahrbarer Kassentresen und neue Sitzmöbel mit Aufstehhilfen sorgen für Bequemlichkeit auch für Besucher mit Bewegungseinschränkungen.
Das neue Highlight der Dauerpräsentation ist eine künstlerische Himmelsscheiben-Installation im Stil des Films "Die Reise zum Mond" des französischen Filmpioniers Georges Méliès.
Eine Verjüngungskur hat das Herzstück der Arche Nebra, das Planetarium, erhalten. Neben neuer, brillianter 4K-Technik und digitalen Abspielmöglichkeiten, wurde auch der beliebte Film zu den astronomischen Bezügen der Himmelsscheibe von Nebra technisch und inhaltlich auf den neuesten Stand gebracht.
Bis zum 6. August können Besucher außerdem die virtuelle Ausstellung "Die Himmelsscheibe von Nebra" erkunden, die das Landesmuseum für Vorgeschichte bereits 2022 zeigte.
Die Arche Nebra ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
An Samstagen und Sonntagen können Besucher jeweils um 12 und 13 Uhr ohne Voranmeldung an öffentlichen Führungen teilnehmen. Kosten: 3,00 € zzgl. Eintritt.