Kultplatz Pömmelte
Das Ringheiligtum Pömmelte wurde 1991 durch Luftbilder entdeckt. Von 2005 bis 2008 untersuchten Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie die Anlage. Während dieser Forschungen wurde das Ringheiligtum vollständig ausgegraben.
Rituale und Opfer
Das komplexe Bauwerk besteht aus verschiedenen hölzernen Palisadenringen, Gruben und Wällen. Am Ende der Steinzeit und zu Beginn der Bronzezeit wurde die 115 m große Anlage als zentrales Heiligtum genutzt. Hiervon zeugen Opfergruben und rituelle Deponierungen. Trinkgefäße, Tierknochen, Mahlsteine, Steinbeile sowie Teile von menschlichen Körpern wurden gefunden. Auch astronomische Aspekte prägten den Bau der Anlage.
Das Ringheiligtum wurde ca. 2.050 v. Chr. aufgegeben. Die Menschen der Bronzezeit ließen den Kultort jedoch nicht einfach verfallen. Im Rahmen einer Opferzeremonie wurden sämtliche Pfosten aus der Erde entfernt und in einem großen Feuer verbrannt.
Zwischen Himmel und Erde
Im Ringheiligtum Pömmelte wurden jahreszeitliche Feste gefeiert. Zugleich diente es als Begräbnisstätte und Opferplatz. Die archäologischen Funde erzählen von einer lebendigen Ritual- und Ahnenwelt.
Die beiden Hauptzugänge der Anlage orientieren sich an den Punkten des Sonnenaufgangs und -untergangs der Tage zwischen den Sonnenwenden und den Tagundnachtgleichen. Mit ihrer Ausrichtung markierte die Anlage die Jahreszeiten, die Erntesaison sowie Neujahres- und Totenfeste. Im Rondell wurden die einzelnen Phasen des jahreszeitlichen Ablaufs gefeiert.
Aktuelles
"Magie - Das Schicksal zwingen"
Das Landesmuseum für Vorgeschichte eröffnet am 1. März 2024 die Sonderausstellung "Magie - Das Schicksal zwingen".
Magie ist in der Kulturgeschichte nahezu allgegenwärtig. In der Sonderausstellung beleuchten außergewöhnliche Objekte aus nah und fern dieses vielschichtige Thema: Von ersten Hinweisen in der Vorgeschichte, über verschiedenste Ausprägungen magischen Denkens in Antike, Mittelalter und Neuzeit bis zu dem anhaltenden »MagieBoom«, nicht nur in der Populärkultur.
Zur Sonderausstellung hat das Landesmuseum auch dieses Mal wieder ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm zusammengestellt.
Mehr dazu finden Sie in unserem Veranstaltungskalender und auf der Website des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle.