Die Himmelsscheibe von Nebra
Die Himmelsscheibe von Nebra (1.600 v. Chr.) ist einer der wichtigsten archäologischen Funde des vergangenen Jahrhunderts. Die Bronzescheibe mit Goldauflagen zeigt uns die bislang älteste konkrete Darstellung des Kosmos weltweit und ist damit ein Schlüsselfund nicht nur für die Archäologie, sondern auch für die Astronomie und die Religionsgeschichte.
Die Himmelsscheibe wurde vor 3.600 Jahren zusammen mit zwei wertvollen Schwertern, zwei Beilen, zwei Armspiralen und einem Meißel auf dem Gipfel des Mittelberges bei Nebra niedergelegt. Sie ist nur einer von zahlreichen überlieferten Hortfunden, deren Verbreitung in der Bronzezeit ganz Europa netzartig überspannt.
Das Bildprogramm der Himmelsscheibe zeigt den Vollmond bzw. die Sonne, den Sichelmond und die Plejaden vor einer symbolischen Darstellung des Nachthimmels. In späteren Phasen wurden noch zwei Horizontbögen, die den Jahresverlauf der Sonne widerspiegeln, sowie eine Sonnenbarke hinzugefügt. Hinter diesen Darstellungen verbergen sich mannigfaltige Informationen: So sind die Endpunkte der Horizontbögen auf die Wintersonnenwende und Sommersonnenwende ausgerichtet, während die Plejaden in Kombination mit Sonne und Vollmond wichtige Ernte- und Aussaatdaten im bäuerlichen Jahr signalisieren.
Die Niederlegung der Himmelsscheibe von Nebra beendet gleichzeitig das Zeitalter der frühen Bronzezeit, das durch mächtige Prunkgräber, europaweite Handelsbeziehungen und gesellschaftliche Umwälzungen gekennzeichnet war. Eines der wichtigsten Zentren dieser Epoche befand sich in Mitteldeutschland, das durch seine fruchtbaren Böden und reichen Salzvorkommen eine hervorragende Rolle im vorgeschichtlichen Europa einnahm.
Weitere Informationen zur Himmelsscheibe von Nebra erhalten Sie hier.
Aktuelles
"Magie - Das Schicksal zwingen"
Das Landesmuseum für Vorgeschichte eröffnet am 1. März 2024 die Sonderausstellung "Magie - Das Schicksal zwingen".
Magie ist in der Kulturgeschichte nahezu allgegenwärtig. In der Sonderausstellung beleuchten außergewöhnliche Objekte aus nah und fern dieses vielschichtige Thema: Von ersten Hinweisen in der Vorgeschichte, über verschiedenste Ausprägungen magischen Denkens in Antike, Mittelalter und Neuzeit bis zu dem anhaltenden »MagieBoom«, nicht nur in der Populärkultur.
Zur Sonderausstellung hat das Landesmuseum auch dieses Mal wieder ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm zusammengestellt.
Mehr dazu finden Sie in unserem Veranstaltungskalender und auf der Website des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle.