Fundort der Himmelsscheibe
Der Fundort der Himmelsscheibe befindet sich etwa drei Kilometer vom Besucherzentrum Arche Nebra entfernt auf dem Mittelbergplateau. Dort ist ein 30 m hoher und um 10° geneigter Turm in der Nord-Süd-Achse auf die Fundstelle gerichtet - wie der Zeiger einer überdimensionalen Sonnenuhr. Ein senkrechter Schnitt teilt das Bauwerk und markiert die Sichtachse zum Harzmassiv mit dem Brocken. Auch heute kann man beobachten, wie hinter dieser markanten Landmarke zur Sommersonnenwende, am längsten Tag des Jahres, die Sonne untergeht. Auf diese Weise ließ sich wohl schon vor 3.600 Jahren die Himmelsscheibe einnorden und als Sonnenkalender nutzen. Vom Aussichtsturm aus lassen sich so auch über die heutigen Baumkronen hinweg die bronzezeitlichen Himmelsbeobachtungen wieder nachvollziehen.
Das Bergplateau wird von einer eisenzeitlichen Ringwallanlage umschlossen und von zwei Abschnittswällen begrenzt. Die Ringwallanlage ist teilweise wieder hergestellt und in Form eines mit Gras bewachsenen Erdwalles modelliert. Die Sichtbeziehungen, die vom Aussichtsturm aus hergestellt werden können, nehmen Betonbänder im Boden auf und helfen, den Blick zu den entsprechenden Punkten zu lenken. Ein "Himmelsauge" markiert den Fundort selbst. Es verbindet Himmel und Erde exakt an der Stelle, an der 3.600 Jahre lang ein Bild des Himmels - die Himmelsscheibe - im Boden verborgen lag. Die leicht gekrümmte Scheibe aus poliertem Edelstahl dient als Himmelsspiegel und stellt einen subtilen Zusammenhang zwischen dem Himmel und dem Fundort her.
Aktuelles
"Magie - Das Schicksal zwingen"
Das Landesmuseum für Vorgeschichte eröffnet am 1. März 2024 die Sonderausstellung "Magie - Das Schicksal zwingen".
Magie ist in der Kulturgeschichte nahezu allgegenwärtig. In der Sonderausstellung beleuchten außergewöhnliche Objekte aus nah und fern dieses vielschichtige Thema: Von ersten Hinweisen in der Vorgeschichte, über verschiedenste Ausprägungen magischen Denkens in Antike, Mittelalter und Neuzeit bis zu dem anhaltenden »MagieBoom«, nicht nur in der Populärkultur.
Zur Sonderausstellung hat das Landesmuseum auch dieses Mal wieder ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm zusammengestellt.
Mehr dazu finden Sie in unserem Veranstaltungskalender und auf der Website des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle.