Fundort der Himmelsscheibe

Der Fundort der Himmelsscheibe befindet sich etwa drei Kilometer vom Besucherzentrum Arche Nebra entfernt auf dem Mittelbergplateau. Dort ist ein 30 m hoher und um 10° geneigter Turm in der Nord-Süd-Achse auf die Fundstelle gerichtet - wie der Zeiger einer überdimensionalen Sonnenuhr. Ein senkrechter Schnitt teilt das Bauwerk und markiert die Sichtachse zum Harzmassiv mit dem Brocken. Auch heute kann man beobachten, wie hinter dieser markanten Landmarke zur Sommersonnenwende, am längsten Tag des Jahres, die Sonne untergeht. Auf diese Weise ließ sich wohl schon vor 3.600 Jahren die Himmelsscheibe einnorden und als Sonnenkalender nutzen. Vom Aussichtsturm aus lassen sich so auch über die heutigen Baumkronen hinweg die bronzezeitlichen Himmelsbeobachtungen wieder nachvollziehen.

Das Bergplateau wird von einer eisenzeitlichen Ringwallanlage umschlossen und von zwei Abschnittswällen begrenzt. Die Ringwallanlage ist teilweise wieder hergestellt und in Form eines mit Gras bewachsenen Erdwalles modelliert. Die Sichtbeziehungen, die vom Aussichtsturm aus hergestellt werden können, nehmen Betonbänder im Boden auf und helfen, den Blick zu den entsprechenden Punkten zu lenken. Ein "Himmelsauge" markiert den Fundort selbst. Es verbindet Himmel und Erde exakt an der Stelle, an der 3.600 Jahre lang ein Bild des Himmels - die Himmelsscheibe - im Boden verborgen lag. Die leicht gekrümmte Scheibe aus poliertem Edelstahl dient als Himmelsspiegel und stellt einen subtilen Zusammenhang zwischen dem Himmel und dem Fundort her.
Aktuelles
Wiedereröffnung Arche Nebra

Foto: Arche Nebra, Thomas Müller.
Erhöhung der Servicequalität und Abbau von Barrieren waren zwei zentrale Anliegen bei den Modernisierungsarbeiten im Besucherzentrum am Fundort der Himmelsscheibe. So wurde beispielsweise die Beleuchtung in der Dauerpräsentation optimiert, ein taktiles Leitsystem in den Fußboden eingelassen, und Schwellen eingeebnet. Ein mit dem Rollstuhl unterfahrbarer Kassentresen und neue Sitzmöbel mit Aufstehhilfen sorgen für Bequemlichkeit auch für Besucher mit Bewegungseinschränkungen.
Das neue Highlight der Dauerpräsentation ist eine künstlerische Himmelsscheiben-Installation im Stil des Films "Die Reise zum Mond" des französischen Filmpioniers Georges Méliès.
Eine Verjüngungskur hat das Herzstück der Arche Nebra, das Planetarium, erhalten. Neben neuer, brillianter 4K-Technik und digitalen Abspielmöglichkeiten, wurde auch der beliebte Film zu den astronomischen Bezügen der Himmelsscheibe von Nebra technisch und inhaltlich auf den neuesten Stand gebracht.
Bis zum 6. August können Besucher außerdem die virtuelle Ausstellung "Die Himmelsscheibe von Nebra" erkunden, die das Landesmuseum für Vorgeschichte bereits 2022 zeigte.
Die Arche Nebra ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
An Samstagen und Sonntagen können Besucher jeweils um 12 und 13 Uhr ohne Voranmeldung an öffentlichen Führungen teilnehmen. Kosten: 3,00 € zzgl. Eintritt.