Der Fundplatz
Die Dolmengöttin

Das Grab und der Menhir entstanden zwischen 3.600 und 2.700 v. Chr. Bei den Ausgrabungen wurden Sandstein- und Muschelkalkplatten entfernt. Darunter kam ein weithin einmaliger 1,76 m großer Menhir zum Vorschein. Am oberen Ende dieser Stele befinden sich zahlreiche Ritzungen. Sie stellen in stark vereinfachter Form eine weibliche Gottheit dar – die Dolmengöttin. Außerdem lässt sich ein Axtmotiv als Statussymbol des Mannes erkennen. An den Seiten der Göttin zeigen sich deutliche Glättspuren. Sie deuten auf einen religiösen Brauch hin: Von der Berührung des Menhirs erhoffte man sich Fruchtbarkeit für Mensch, Tier und Feldfrüchte. Auf dem Boden der Grabkammer wurden außerdem Schmuckstücke aus Tierzähnen, Kupfer, Knochen und Bernstein gefunden.
Die Dolmengöttin am Fundort ist eine Kopie. Das Original des Menhirs wird im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle aufbewahrt.
Die Eichstädter Warte

Unmittelbar neben dem Großsteinkammergrab und der Dolmengöttin steht ein Wartturm. Er ist Bestandteil eines hochmittelalterlichen Landwehrsystems.
Alljährlich lädt der Warteverein e. V. Langeneichstädt am Pfingstsonntag zu einem Fest auf dem Freigelände ein. Besucher haben dann die Gelegenheit, die Warte zu besteigen. Auch am Tag des offenen Denkmals geben Vereinsmitglieder vor Ort Auskunft zur Warte und zur Dolmengöttin.
Aktuelles
Neues Vermittlungsangebot: eMuseum Himmelswege ist online!
Das eMuseum bietet Archäologie-Interessierten Informationen aus erster Hand zu einigen der wichtigsten Fundplätze in Sachsen-Anhalt. Es lädt dazu ein, das beim Besuch der Stationen der Himmelswege im Gelände gesehene zu vertiefen, gleichzeitig bietet es aber auch Nutzerinnen und Nutzern, die diese Orte nicht persönlich besuchen können, eine ortsunabhängige leicht zugängliche Möglichkeit, sich mit ihnen vertraut zu machen. Die Dichte der Informationen ist dabei anpassbar, sodass auch Fachleute und Studierende von der Seite profitieren werden. Das eMuseum ist in deutscher und englischer Sprache erreichbar unter: www.emuseum-himmelswege.de
Ein besonderes Highlight: Ein frei drehbares originalgetreues 3D-Modell bietet die Möglichkeit, die Himmelsscheibe von allen Seiten im Detail zu betrachten.
Im Downloadbereich steht unter dem Titel ›Die Himmelsscheibe von Nebra – Europas Mitte vor 3.600 Jahren‹ eine frei verfügbare Posterausstellung bereit. 19 Poster erläutern in sieben Sprachen die Himmelsscheibe und die weiteren Stationen der Himmelswege. Dieses Angebot richtet sich besonders auch an Schulen und Bildungseinrichtungen, die hier Unterrichtsmaterial auf dem aktuellsten Stand der Forschung erhalten.
Viel Spaß beim Stöbern!