Fundort der Himmelsscheibe
Der Fundort der Himmelsscheibe befindet sich etwa drei Kilometer vom Besucherzentrum Arche Nebra entfernt auf dem Mittelbergplateau. Dort ist ein 30 m hoher und um 10° geneigter Turm in der Nord-Süd-Achse auf die Fundstelle gerichtet - wie der Zeiger einer überdimensionalen Sonnenuhr. Ein senkrechter Schnitt teilt das Bauwerk und markiert die Sichtachse zum Harzmassiv mit dem Brocken. Auch heute kann man beobachten, wie hinter dieser markanten Landmarke zur Sommersonnenwende, am längsten Tag des Jahres, die Sonne untergeht. Auf diese Weise ließ sich wohl schon vor 3.600 Jahren die Himmelsscheibe einnorden und als Sonnenkalender nutzen. Vom Aussichtsturm aus lassen sich so auch über die heutigen Baumkronen hinweg die bronzezeitlichen Himmelsbeobachtungen wieder nachvollziehen.
Das Bergplateau wird von einer eisenzeitlichen Ringwallanlage umschlossen und von zwei Abschnittswällen begrenzt. Die Ringwallanlage ist teilweise wieder hergestellt und in Form eines mit Gras bewachsenen Erdwalles modelliert. Die Sichtbeziehungen, die vom Aussichtsturm aus hergestellt werden können, nehmen Betonbänder im Boden auf und helfen, den Blick zu den entsprechenden Punkten zu lenken. Ein "Himmelsauge" markiert den Fundort selbst. Es verbindet Himmel und Erde exakt an der Stelle, an der 3.600 Jahre lang ein Bild des Himmels - die Himmelsscheibe - im Boden verborgen lag. Die leicht gekrümmte Scheibe aus poliertem Edelstahl dient als Himmelsspiegel und stellt einen subtilen Zusammenhang zwischen dem Himmel und dem Fundort her.
Aktuelles
Neues Vermittlungsangebot: eMuseum Himmelswege ist online!
Das eMuseum bietet Archäologie-Interessierten Informationen aus erster Hand zu einigen der wichtigsten Fundplätze in Sachsen-Anhalt. Es lädt dazu ein, das beim Besuch der Stationen der Himmelswege im Gelände gesehene zu vertiefen, gleichzeitig bietet es aber auch Nutzerinnen und Nutzern, die diese Orte nicht persönlich besuchen können, eine ortsunabhängige leicht zugängliche Möglichkeit, sich mit ihnen vertraut zu machen. Die Dichte der Informationen ist dabei anpassbar, sodass auch Fachleute und Studierende von der Seite profitieren werden. Das eMuseum ist in deutscher und englischer Sprache erreichbar unter: www.emuseum-himmelswege.de
Ein besonderes Highlight: Ein frei drehbares originalgetreues 3D-Modell bietet die Möglichkeit, die Himmelsscheibe von allen Seiten im Detail zu betrachten.
Im Downloadbereich steht unter dem Titel ›Die Himmelsscheibe von Nebra – Europas Mitte vor 3.600 Jahren‹ eine frei verfügbare Posterausstellung bereit. 19 Poster erläutern in sieben Sprachen die Himmelsscheibe und die weiteren Stationen der Himmelswege. Dieses Angebot richtet sich besonders auch an Schulen und Bildungseinrichtungen, die hier Unterrichtsmaterial auf dem aktuellsten Stand der Forschung erhalten.
Viel Spaß beim Stöbern!